Von Ostfriesland nach Illinois     
Auswanderer-, Familien-, Pferde- und andere Geschichten

(312 Seiten), Paperback, 20,00 €

Verlag: Books on Demand, Norderstedt

ISBN: 9783744898829                            Jetzt bestellen

Beschreibung
Die Lebensgeschichten mehrerer ausgewanderter Ostfriesen von ca. 1850 bis in die zweite Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts werden beschrieben, die vor dem Hintergrund zweier Weltkriege ungewöhnlich und mitreißend verliefen. Das Buch enthält auch die bislang unveröffentlichte Geschichte über ostfriesische Kutschpferde, die ca. 30 Jahre lang nach Amerika exportiert wurden und großes Ansehen auf Weltausstellungen in Chicago, Paris und St. Louis errangen.

Kleine Einführung:
Das Buch stellt die Lebensgeschichte von “Jan Oltmanns Kok” (1875-1953) dar, der mit 15 Jahren nach Watseka in Illinois auswanderte. Er ist seinen beiden Onkeln nach Amerika gefolgt, die über ca. 30 Jahre einen regen Handel mit ostfriesischen Kutschpferden von Leer bis Watseka aufbauten und auf den Weltausstellungen in Chicago und St. Louis damit viele Preise gewannen.

cover

Der Erste Weltkrieg beendete den Handel abrupt. Jan Oltmanns Kok war schon vorher zum Straßenbauer geworden und baute an den ersten Highways in Illinois mit. Die beiden Weltkriege und die Technisierung veränderten viel an den Lebensbedingungen der Ausgewanderten und der Hiergeblieben.
Jan wuchs als zweiter Sohn auf dem Pachthof „Metzenherd“ in der Nähe von Pewsum auf und lernte das bäuerliche Leben in der Marsch als Kleinkind kennen. Mit vier Jahren zog er mit seinen Eltern und seinem älteren Bruder Johannes Gerjets nach Hohegaste, einem klei-nen Ort an der Ems bei Leer. Die Familie seiner Mutter betrieb dort zwei Ziegeleien. Er be-suchte die Volksschule der reformierten Kirche in Leer mit wenig Vergnügen, während sein älterer Bruder zum Realgymnasium wechselte. Jan wuchs am Emsdeich bei Hohegaste auf und schaute oft bei der Ziegelproduktion zu. Er sah die Wander-Ziegler aus dem Lipperland hart arbeiten. Er beobachtete die Natur, war viel an der Ems, sah den Schiffsverkehr und war begeistert über den Ausbau des Weges zu einer gepflasterten Straße entlang der Ems. Schon früh half er auf dem Hof seiner Eltern mit und kannte sich in handwerklichen Tätigkeiten aus.
Er erfuhr bald von seinen beiden Onkeln Antoni und Gebhard Oltmanns, wie es in Amerika zuging. Onkel Antoni hatte schon 1883 angefangen, einen Zuchtviehexport nach Amerika aufzubauen. Aber schon bald erkannte er, dass es besser wäre, ostfriesische Kutschpferde nach Illinois zu exportieren. Mit seinen beiden Brüdern gründete er 1885 die Firma „Oltmanns Bros.“ mit Sitz in Watseka in Illinois und Leer, Ostfriesland. Die Firma entwickelte sich schnell zu einem guten Geschäftsmodell. Die Brüder Antoni und Gebhard arbeiteten mit dem ältesten Bruder Oltmann Vietor, der einen Hof bei Leer bewirtschaftete, zusammen. Der suchte die Hengste aus und die anderen beiden Brüder begleiteten abwechselnd die Schiffstransporte über den Atlantik bis New York und dann mit der Bahn über Buffalo bis Chicago. Von dort ging es weiter bis Watseka, einem kleinen Ort an einem Eisenbahnknotenpunkt ca. 70 Meilen südlich von Chicago. Dort hatten die Oltmanns eine Farm gekauft mit reichlich Landflächen unweit des Bahnhofes. Mit verschiedenen Schiffen wurden nun regelmäßig zwei- bis viermal pro Jahr bis zu 50 Pferde nach Illinois transportiert. Schwere ostfriesische und oldenburger Warmblutpferde waren sehr gefragt als Kutschpferde im Transportwesen und als Zugpferde in der Landwirtschaft. Antoni heiratete Elsine Eilberta van Mark aus Amdorf bei Loga und nahm sie mit nach Watseka. Jan war stark beeindruckt und in ihm wuchs der Wunsch zur Auswanderung. Er verließ nach acht Schuljahren die Volksschule und wurde konfirmiert.
Im Februar 1891 hatte Jan sich entschieden: Er war 15 Jahre alt und wollte einen Pferdetransport begleiten. Die Oltmanns suchten immer junge Leute aus der näheren Umgebung, die die Pferde während des Transports begleiteten und versorgten. Nicht ohne Heimweh startete die Reise mit der Bahn über Oldenburg, Bremen bis Hamburg. Mit dabei waren sein Onkel Gebhard Oltmanns und zwei weitere junge Ostfriesen. Mit der Sorrento, einem Segelschiff mit zusätzlichem Dampfantrieb starteten sie zur langen Reise über den Ozean.

Freundliche Erwähnung des Buches bei der Werner-Zeller Stiftung.